Auch wenn Nina Geissler nur noch selten im TC Höchst anzutreffen ist, so ist sie doch mit dem Verein verbunden, in dem sie ihre Anfänge erlebt, Kindertraining absolviert und wo ihr Weg zum grossen Traum begonnen hat. Aber auch der TC Höchst ist mit Nina verbunden und so ist es uns ein Anliegen nicht nur über den Kinder- und Jugendbereich innerhalb des Vereins zu berichten, sondern auch mit grossem Stolz den Weg unserer „ehemaligen Juniorin“ zu verfolgen:
2019 war ein aufregendes Jahr! Am Anfang des Jahres brauchte Nina vor allem Geduld. Nach ihrer Operation des Ganglions am Handgelenk folgte eine Trainingspause, dabei standen doch die Schweizer Meisterschaften der Junioren bevor. Nur eine Woche vor dem Wettkampf konnte sie das Training wieder aufnehmen. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit gelang es ihr, sich in einem 3-Satz Krimi den Titel in der Königsklasse zu sichern.
Nach dem Erfolg hiess es, sich erst einmal wieder auf die Schule konzentrieren. Die Maturavorbereitungen waren sehr zeitintensiv und liessen leider keine Teilnahme an internationalen Turnieren zu. Anfangs Februar wurde Nina von drei Colleges zur Besichtigung eingeladen: OleMiss, Texas A&M und LSU in den Vereinigten Staaten. Die Eindrücke waren überwältigend: Tolle Trainingsangebote und hervorragende Bedingungen in Kombination mit einem ausgezeichneten Studienangebot und einer besonderen Atmosphäre. Nach intensiven Gesprächen und gründlicher Überlegung entschied sich Nina schliesslich für ein Sport-Stipendium an der Louisiana State University, wohlwissend damit ihr gewohntes Umfeld und das Elternhaus für längere Zeit zu verlassen. Die Entscheidung war nicht leicht doch ein klares Statement, den Tennistraum weiter zu verfolgen.
Es folgte eine intensive Lern- und Prüfungszeit. Ende Juni wurde Nina dafür mit dem Maturadiplom belohnt.
Sportlich stand wieder nur eine Woche Zeit zur Verfügung um sich auf die Schweizer Meisterschaften der Junioren in Bellinzona vorzubereiten. Nina erreichte den Finaleinzug, musste sich dann aber geschlagen geben und durfte die Silbermedaille entgegennehmen.
Bereits eine Woche später nahm sie in Oberentfelden an einem ITF Turnier der Kategorie 2 teil. Es lief, trotz mangelnder Vorbereitung, sehr gut. Sie konnte sich auch gegen besser klassierte Spielerinnen durchzusetzen und erreichte das Finale, in dem sie sich leider in 3 Sätzen geschlagen geben musste. Enttäuscht aber auch ein Stück weit zufrieden durfte sie nach dieser Erfahrung an die EM nach Klosters reisen, wo sie wie erwartet auf sehr starke Konkurrenz traf. Leider gelang es ihr dort nicht, ihre beste Leistung abzurufen und so musste sie sich im Einzel bereits in der 2. Runde gegen die Nummer 7 geschlagen geben. Im Doppel verpassten sie und ihre Partnerin nur knapp den Einzug ins Viertelfinale. Trotz allem eine tolle Leistung!
Am 13. August begann das Abenteuer USA. Die ersten Wochen waren überwältigend und intensiv: Alles war neu, grösser und fremd. Verständlich, dass Nina in dieser Zeit manchmal ihre gewohnte Umgebung, Freunde und Familie vermisste. Es gab aber immer wieder Erfreuliches. So erfuhr sie Ende August, dass sie es auf Grund ihrer guten Turnierergebnisse geschafft hatte sich für ein Junioren Grand Slam zu qualifizieren. Ein weiteres Traumziel konnte sie damit unerwartet realisieren. Zum ersten Mal in New York und zum ersten Mal an den US Open mitspielen zu dürfen war ein echtes Highlight!
Inzwischen hat sich Nina wunderbar an den College-Alltag gewöhnt, überwiegend bestehend aus 6 Trainingstagen pro Woche mit intensivem Training und natürlich auch Unterricht. Im Oktober spielte sie bereits verschiedene Turniere. Bei den ITA Southern Regionals erreichte sie mit ihrer Partnerin im Doppel das Finale, ausserdem wurde sie vom Academic Advisor zu einem der fünf „Student-Athletes of the month“ nominiert. Diese besondere Anerkennung tat ihr gut. Nach dieser aufregenden Zeit, darf sie die Weihnachtszeit mit der Familie und Freunden zu Hause verbringen und Energie tanken bevor sie am 04. Januar 2020 wieder in die USA fliegen wird: Die College-Saison wartet auf sie!
Wir wünschen ihr in dieser Zeit, dass sie sehr viel Kraft tanken kann und für die kommende Saison selbstverständlich alles erdenklich Gute, Gesundheit und das ein- oder andere nötige Glück im Match. Gerne lassen wir uns begeistern von ihrem Erfolg und verfolgen weiterhin mit Stolz ihre Karriere.
Für den Verein,
Moritz
Jugendsportwart